Test Verfahren
Test-Verfahren von Radarfallen – Für Ihre richtige und zuverlässige Funktion müssen Radarfallen geprüft werden, bevor Sie überhaupt als solche zugelassen werden. Wobei wir beim Thema sind:
Verlässlichkeit der Radarmesstechnik – Erstaunlich dabei ist, dass es hierüber die besten Informationen zur Messtechnik im Dienste der Verkehrssicherheit aus der Schweiz gibt. In der „Broschüre über Verkehrsmesstechnik“ des Schweizer Bundesamts für Metrologie Fachrichtung Verkehrsmesstechnik werden die Anforderungen zur Verlässlichkeit der Radarmesstechnik ausführlich beschrieben (folgend Zitat aus METAS.CH)
Messtechnik im Dienste der Verkehrssicherheit
Jedes Jahr verunfallen im Schweizer Strassenverkehr etwa 100’000 Personen; rund 360 Personen werden getötet. Eine der häufigsten Unfallursachen ist das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit. Gezielte Geschwindigkeitskontrollen an kritischen Stellen erhöhen die Verkehrssicherheit. Messgeräte, die zur Überwachung von Geschwindigkeit und Lichtsignalen eingesetzt werden, müssen eine sehr hohe Zuverlässigkeit aufweisen: Die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie Polizei und Gerichte müssen sich auf die gemessenen Werte verlassen können. Dies sicherzustellen ist Aufgabe des Bundesamtes für Metrologie (METAS).
1 Verkehrsüberwachungsanlagen (im Hintergrund ein Laserscanner) sind eine sehr wirksame Massnahme zur Verhinderung von Verkehrsunfällen.
Der starke Verkehr auf den Strassen stellt die Geschwindigkeitsüberwachung vor grosse Herausforderungen. Eine Fehlmessung könnte dazu führen, dass ein Fahrzeuglenker zu einer ungerechtfertigten Busse oder sogar zur Abgabe des Führerausweises verurteilt wird. Deshalb müssen die Messsysteme jederzeit einwandfrei funktionieren und von der Polizei vorschriftsgemäss eingesetzt werden. Entsprechend hoch sind die
Anforderungen an Messmittel
Messgenauigkeit: Eine Messung im Strassenverkehr kann nicht wiederholt werden. Sie muss auf Anhieb genau und zuverlässig sein. Einflüsse wie Temperatur, Feuchtigkeit oder elektromagnetische Wellen von Mobilfunkanlagen und Hochspannungsleitungen dürfen die Funktion der Messmittel nicht stören.
Messsicherheit bzw. Messwertzuordnung: Ein Messergebnis muss selbst bei dichtem Verkehr und in komplexen Situationen zweifelsfrei dem gemessenen Fahrzeug zugeordnet werden können.
Messbeständigkeit: Die Funktionstüchtigkeit der Messmittel muss während deren gesamten Einsatzdauer gewährleistet sein.
Geschwindigkeitsmessung mit Radar (Bild 2)
Die Geschwindigkeitsmessung aller Radargeräte beruht auf dem Doppler-Effekt. Die Radarantenne sendet einen eng gebündelten Radarstrahl in einem festen Winkel zur Fahrbahnrichtung aus. Fährt ein Fahrzeug in das Strahlungsfeld der Antenne ein, wird ein Teil der Strahlung reflektiert und von der Antenne wieder empfangen. Aufgrund der Bewegung des Fahrzeugs ändert die Strahlung ihre Frequenz, und zwar proportional zur Geschwindigkeit des Fahrzeuges. So kann aus dem Frequenzunterschied zwischen ausgesandter und reflektierter Strahlung die Geschwindigkeit des Fahrzeuges berechnet werden.
2 Radargeräte neuster Generation messen die Geschwindigkeit und die Entfernung zum Fahrzeug.
Geschwindigkeitsmessung mit Laser (Illustration 3)
Bei Geschwindigkeitsmessungen mit Laser wird die Laufzeit einzelner Infrarotimpulse vom Sender zum Fahrzeug und zurück zum Empfänger gemessen. Aus dieser Laufzeit kann die Entfernung zwischen dem Lasergerät und dem Fahrzeug berechnet werden. Während eines Messvorgangs wird eine Serie von Laufzeitmessungen durchgeführt und gespeichert. Mit Hilfe eines mathematischen Vorgangs wird aus den Messwerten die Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet.
3 Bei punktuellen manuellen Geschwindigkeitsmessungen mit einem Lasergerät führt das Messpersonal die Messung ab Hand oder ab Stativ durch.
Überwachungssysteme für Geschwindigkeit und Lichtsignale
Bis vor ein paar Jahren wurden für die Geschwindigkeitsmessung bei Rotlichtüberwachungsanlagen ausschliesslich Induktionsschleifen verwendet. Dabei sind unterhalb des Deckbelages der Fahrbahn in genau definiertem Abstand mehrere Sensoren eingebaut. Detektoren registrieren die Zeit, die ein Fahrzeug für das Überfahren dieser Sensoren benötigt. Aus dieser Zeit und dem Abstand zwischen den Sensoren lässt sich die Geschwindigkeit ermitteln.
Heute werden vermehrt auch Laser- oder Radarmessmittel mit Rotlichtüberwachungen kombiniert. Radargeräte mit frequenzmodulierten Sensoren können mehrere, parallel befahrene Spuren gleichzeitig erfassen.
Laserscanner als multifunktionales System (Illustration 4)
Mit Laserscannern lässt sich ein grösserer Verkehrsbereich überwachen. Aus diesem Grund können sie sowohl für Geschwindigkeitsmessungen als auch für die Rotlichtüberwachung verwendet werden. Laserscanner arbeiten nach dem Prinzip der Impulslaufzeitmessung: Trifft der ausgesandte gepulste Laserstrahl auf ein Objekt, wird er reflektiert und im Empfänger des Scanners registriert. Die Zeit zwischen dem Aussenden des Pulses und dem Empfang des reflektierten Pulses ist direkt proportional zur Entfernung des Objekts vom Laserscanner. Aus der Folge der empfangenen Pulse werden die Kontur des Objekts und seine Bewegung bzw. seine Geschwindigkeit berechnet.
Der Laserscanner liefert über alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer genaue und unverfälschte Informationen Diese werden verfolgt, solange sie sich im Blickfeld des Systems befinden.
4 Laserscanner tasten die Umgebung fächerförmig ab. Dadurch ist es möglich, Informationen über alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer in einem Radius von ca. 40 Metern zu erhalten.
Nachfahrtachografen
Tachografen sind spezielle, in ein Polizeifahrzeug eingebaute Geräte. Sie bestehen aus einem Impulsgeber, einem digitalen Tachometer und einer Datenregistrierung, allenfalls kombiniert mit einer Bildaufzeichnung. Im Gegensatz zu anderen Messverfahren wird die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges bei dieser Methode nicht direkt ermittelt: Der Nachfahrtachograf zeichnet vielmehr die Geschwindigkeit des Polizeifahrzeuges auf. Nach einer festgelegten Nachfahrstrecke kann dem fehlbaren Fahrzeug so die durchschnittliche Geschwindigkeit zugeordnet werden.
Sicherheitsabzüge
Jeder Messung wohnt eine bestimmte Messunsicherheit inne. Bei der Ahndung von Geschwindigkeitsübertretungen werden deshalb Sicherheitsmargen, auch Toleranzabzüge genannt, einberechnet. Sie stellen sicher, dass in jedem Fall ein niedrigerer Wert als die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit geahndet wird. Die technisch bedingten Anforderungen an die Messmittel werden von METAS bestimmt. Für die Anwendung der Messmittel durch die Polizei und damit auch für die effektiv angewandten Sicherheitsmargen ist das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zuständig.
Das Richtige korrekt messen
Schweizer Produkte und Dienstleistungen zeichnen sich durch hohe Qualität, Genauigkeit und Zuverlässigkeit aus. Um dies zu erreichen, muss unsere Wirtschaft in der Lage sein, die Eigenschaften ihrer Produkte und Dienstleistungen so genau wie nötig zu messen, zu prüfen und zu bewerten. Ob es um die Genauigkeit in der Produktion, das Abrechnen elektrischer Energie oder das Einhalten von Grenzwerten in der Umwelt geht: Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren nur, wenn das Richtige korrekt gemessen wird.
Das Bundesamt für Metrologie (METAS) realisiert die Referenzmasse der Schweiz, sorgt für ihre internationale Anerkennung und gibt sie in der erforderlichen Genauigkeit an Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft weiter. Es ist in der Lage, die genauesten Messinstrumente zu kalibrieren, und schafft damit die Voraussetzungen dafür, dass in der Schweiz so gemessen und geprüft werden kann, wie dies notwendig ist.
Das Labor Verkehr stellt sicher, dass die Messmittel bei amtlichen Verkehrskontrollen genau und zuverlässig sind. Es prüft zudem neue Messmittel und Messverfahren.
Messeinrichtungen und Prüfverfahren: Mit komplexen Simulationsverfahren werden die Messgeräte auch im Labor realitätsnah geprüft. Diese Verfahren bieten den Vorteil, dass die verschiedenen Geräte und Gerätetypen unter wiederholbaren, identischen Bedingungen getestet werden können, was im realen Strassenverkehr nicht möglich ist.
Bauartprüfungen: Eine Hauptaufgabe des Labors ist das Durchführen von Bauartprüfungen. Bevor neue Messmittel für amtliche Messungen eingesetzt werden dürfen, müssen sie eine strenge, systematische Prüfung bestehen. Dabei wird abgeklärt, ob der Gerätetyp den schweizerischen Rechtsgrundlagen entspricht und für die Anwendung geeignet ist.
Zulassungen: Erfüllt ein Messmittel alle Prüfkriterien, stellt METAS ein Zulassungszertifikat aus. Darin wird bescheinigt, dass der geprüfte Gerätetyp für amtliche Messungen verwendet werden darf.
Eichungen: Mit regelmässigen Eichungen wird sichergestellt, dass jedes einzelne Messmittel von Beginn an korrekt misst und seine Messbeständigkeit über die ganze Lebensdauer gewährleistet ist.
5 Die Simulation realistischer Verkehrssituationen im Labor erleichtert die Bauartprüfungen und Eichungen von Geschwindigkeitsmessmitteln.
Broschüre über Verkehrsmesstechnik
Das METAS hat nun eine Broschüre veröffentlicht, worin die Messtechnik im Dienste der Verkehrssicherheit erläutert wird. Auf 16 Seiten fasst sie die Anforderungen an Messmittel im Strassenverkehr zusammen und informiert illustrativ darüber, mit welchen Geräten, Verfahren und Methoden Geschwindigkeit gemessen werden kann. Die Broschüre ist auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erhältlich und kann beim METAS kostenlos bezogen werden: www.metas.ch/order oder Telefon +41 31 32 33 111.
Kontakt
Walter Fasel, Sektionschef Verkehr, Akustik und Vibration, Bundesamt für Metrologie METAS, Lindenweg 50, 3003 Bern-Wabern, Tel. +41 31 32 33 311, walter.fasel@metas.ch.
Text, Bilder und Illustrationen (können kostenlos heruntergeladen und verwendet werden)
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